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24.07.15 –
Einige Aussagen, die die Kandidaten von CDU und SPD im Wahlkampf immer wieder behauptet haben, sind unwahr und unaufrichtig. Als Mitglied der Grünen sowohl im Stadt- als auch im Kreisparlament möchte ich im Namen meiner Partei einige Fakten aus dem Politikbetrieb Bad Homburg klarstellen. Es geht um den von CDU und SPD geäußerten Vorwurf der Vetternwirtschaft und der mangelnden finanziellen Solidität an den Oberbürgermeister.
Vetternwirtschaft ist Praxis der CDU/SPD bei Stellenneubesetzungen im Hochtaunuskreis. In den letzten Jahren wurden die meisten Geschäftsführerstellen systematisch mit Parteifreunden besetzt. Beispiele hierfür sind:
1. Hochtaunusklinik - Dr. Julia Hefty (CDU) – Mitglied der CDU Fraktion im Kreistag des Maintaunuskreises
2. Oberurseler Werkstätten – Andreas Knoche (CDU) – davor Geschäftsführer der CDU Fraktion im Hochtaunuskreis
3. Rhein Main Deponien GmbH – Markus Töpfer (CDU) – ehemaliger Bürgermeister von Schmitten
4. Taunusdienste - gemeinnützige Arbeitsförderungsgesellschaft mbH– Klaus-Dieter Stork (SPD) – ehemaliger Kulturmanager von Hanau
In der Stadt Bad Homburg wurden seit 2011 alle offenen Stellen in den Gesellschaften im Einflussbereich der Stadt mit Fachexperten besetzt. Dies betrifft sowohl die Besetzung des Chefpostens der Stadtwerke (Ralf Schroedter), als auch die Führung der Francois Blanc GmbH (Lutz Schenkel). Selbst bei der umstrittenen Personalie von Gabriele Korwisi waren sich alle Seiten immer über ihre fachliche Eignung und umfangreiche Erfahrung einig.
Die Berufung von Karl Heinz Krug zum ersten Bürgermeister kann tatsächlich als politische Besetzung gesehen werden. Sie war der Preis der SPD zum Beitritt ins Bündnis für Homburg. Krug ist nicht berufen worden, weil er Fachkenntnisse besaß, auch wenn er das heute anders darstellt. Interessanterweise war eine der ersten Aussagen vor OB-Kandidat Alexander Hetjes am vergangenen Sonntag genau dieses: Krug, laut dem bisherigen CDU-Wahlkampf ein Beispiel für die Vetternwirtschaft des Bündnisses, soll wieder als Kämmerer eingesetzt werden, falls Hetjes die Stichwahl gewinnen sollte. Der Bruch eines Wahlversprechens, schon bevor man die Wahl gewonnen hat, ist ein erstaunlicher Schritt.
Beim Thema solide Finanzen und CDU/SPD ist zu sagen, dass der Hochtaunuskreis in den letzten zehn Jahren Schulden und Bürgschaften von einer Milliarde Euro angehäuft hat. Der Hochtaunuskreis ist damit der am höchsten pro Einwohner verschuldete Landkreis in Hessen.
Gleichzeitig war keiner der Haushalte des Kreises seit 2011 ausgeglichen. CDU und SPD waren in den vier Jahren nicht in der Lage, diese Situation in den Griff zu bekommen. Vielmehr wurde mit Verweis auf die eingeschränkte Haushaltsfreigabe des Regierungspräsidiums in Darmstadt eine generelle Ausgabensperre, anfangs von 20 mittlerweile 25 Prozent erklärt. Wo im Detail dann gespart wird, ist nur im Nachhinein erforschbar. Seit mindestens vier Jahren ist der Hochtaunuskreis im finanztechnischen Blindflug. Politischer Gestaltungswille, Transparenz und seriöse Finanzpolitik sehen anders aus.
Die Stadt Bad Homburg hat in den letzten vier Jahren einen ausgeglichen Haushalt vorgelegt und keine Schulden sondern ein Nettoguthaben von 30 Millionen Euro. Und dennoch greift die neue Mehrheit aus CDU und SPD ohne Not zu den gleichen intransparenten Haushaltsgestaltungsmethoden wie die Politiker im Kreis, in dem sie beispielweise für den Haushalt 2015 ebenfalls auf das Mittel der Haushaltssperre zurückgegriffen hat, um Wahlkampf-orientierte Projekte, wie etwa die kurzfristige Senkung der Parkgebühren gegenzufinanzieren. Auch hier ist völlig unklar, wo eigentlich genau gespart werden soll. Diesen Fragen haben sich die Protagonisten aus CDU und SPD leider immer wieder ohne Antworten entzogen. Transparenz und seriöse Finanzpolitik sehen anders aus.
Als Politiker bin ich für die Grünen sowohl im Kreistag als auch im Stadtparlament von Bad Homburg aktiv. Als Unternehmensberater, Fachmann für Unternehmensbeteiligungen und Sanierungsmanager haben mich meine Fraktionen im Kreis als auch in der Stadt zur Betreuung verschiedener Beteiligungen beider Institutionen entsandt. Dadurch habe ich einen guten Überblick über die Besetzungspolitik der verschiedenen Parteien im Kreis (Schwarz Rot) und in der Stadt (Bündnis für Homburg). Ebenso konnte ich bei den Haushaltsberatungen in Kreis und Stadt tiefe Einblicke in die Planungs- und Finanzierungsansätze aller Beteiligten gewinnen.
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